Resilienz aufbauen, Stress und Krisen widerstehen

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Trotz widriger Umstände schaffen es manche Menschen, mit Stress und anderen psychischen Belastungen souverän umzugehen. Wer als resilient gilt, lässt sich auch in Ausnahmesituationen nicht von negativen Gefühlen beeinflussen und richtet den Blick nach vorne. Dabei sind nicht alle Menschen gleichermaßen resilient und reagieren sehr unterschiedlich auf belastende Situationen. Das hängt auch damit zusammen, dass jeder Mensch Resilienz im Laufe seines Lebens erst lernen muss.

Ursprünglich stammt der Begriff „resilient“ aus der Physik und beschreibt Materialien, die sich nach äußeren Belastungen wieder zu ihrer Ursprungsform zurückfinden. Wir können uns das vorstellen wie ein Gummiband. Resilienz beschreibt also die Fähigkeit, seine psychische Gesundheit während Widrigkeiten aufrechtzuerhalten oder danach schnell wiederherzustellen. Ein resilienter Mensch lässt sich von Schicksalsschlägen wie dem Verlust des Arbeitsplatzes, einer schweren Krankheit oder nach einem Todesfall nicht aus der Bahn werfen, sondern kommt danach wieder auf die Beine und meistert sein Leben.

Resilienz im beruflichen Alltag

Besonders im Beruf erleben wir häufig Situationen, die uns an die Grenzen unserer Leistungsfähigkeit bringen. Vor allem Führungskräfte und Menschen mit hoher Verantwortung stehen im Laufe ihrer Karriere sehr oft an einem Punkt, an dem sie ihre eigenen Grenzen überschreiten, um die Karriere weiter voranzutreiben. Dabei unterschätzen viele den Stress und die immensen Anforderungen an ihre Position. Sie verlieren ihre eigenen Bedürfnisse aus dem Blick und gönnen sich kaum Zeit für die eigenen Regeneration.

Je weniger Energie wir haben und je geringer die Ressourcen sind, über die wir verfügen, desto schneller kann uns eine neue Herausforderung oder ein Ereignis aus der Bahn werfen.

Doch gerade in der aktuellen Arbeitswelt ist die Fähigkeit, sich schnell auf die neuen Umweltbedingungen anzupassen, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren. Nur so können wir gute Entscheidungen treffen und langfristig leistungsfähig sein. Umso wichtiger ist es, eine innere Stärke aufzubauen und diese auch in Stresssituationen aufrecht zu erhalten. Dies kann gefördert werden, indem wir die eigenen Ressourcen stärken und Risikofaktoren reduzieren.

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Die sieben Säulen der Resilienz

In der Forschung wird zwischen verschiedenen Einflussfaktoren, die sich auf die innere Widerstandskraft eines Menschen auswirken unterschieden. Die Stärkung dieser einzelnen Faktoren kann einen unmittelbaren Einfluss auf die Entwicklung der eigene Resilienz haben.

1. Selbstwahrnehmung

Selbstbild und Selbstwirksamkeit: Es geht um die Wahrnehmung, wer wir selbst sind und was unsere Stärken und Schwächen sind. Es beschreibt die Fähigkeit, uns selbst mit in all unseren Facetten wahrnehmen zu können.

Je besser wir uns kennen, desto besser können wir einschätzen, welche Herausforderungen wir auf welche Weise am besten meistern können und wann wir lieber um Unterstützung bitten sollten. Wenn wir den Status quo kennen, ist es eine gute Grundlage, um herauszufinden, wie wir unsere Ressourcen stärken und die Risikofaktoren minimieren können.

2. Gesunder Optimismus

Wer den Herausforderungen im Leben mit Optimismus gegenübertritt, geht zunächst immer davon aus, dass sich die Dinge trotz aller Widrigkeiten zum Guten wenden. Dabei sind Optimisten keineswegs naiv und schätzen die Situation durchaus realistisch ein, konzentrieren sich aber auf die positiven Aspekte und sind überzeugt, für alle Probleme eine Lösung zu finden.

3. Selbstregulation

Auf eine Stresssituation reagieren wir meist mit einem Automatismus. Es ist wie ein Autopilot, der uns durch die Turbulenzen steuert, ohne dass wir uns darüber Gedanken machen. Selbstregulation beschreibt die Fähigkeit, unsere Emotionen und unser Verhalten regulieren zu können. Dabei entwickeln wir Strategien, wie wir in Stresssituationen reagieren können, um uns wieder in Balance zu bringen.

4. Eigenverantwortung

Ab einem gewissen Alter lernen Menschen, die Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen. Bei zunehmendem Stress neigen wir jedoch dazu, nach Ausflüchten zu suchen, um das vermeintliche Scheitern zu rechtfertigen. Dabei ist es wichtig, die Opferrolle zu verlassen, das Leben selbst in die Hand zu nehmen und Probleme eigenverantwortlich zu lösen. Sich bewusst zu machen, dass wir unser eigenes Leben nur selbstbestimmt gestalten können, wenn wir Herausforderungen auch aktiv angehen, ist der erste Schritt.

5. Lösungsorientierung

Wer sich mit scheinbar unlösbaren Situationen konfrontiert sieht, sollte einen Plan erarbeiten, bei dem er sich in vielen kleinen Schritten zur Lösung des Problems vorarbeitet. So können wir mit jedem kleinen Erfolg neue Motivation schöpfen und alle komplexen Herausforderungen Schritt für Schritt meistern. Dadurch verhindern wir, uns auf der Suche nach einer Lösung im Kreis zu drehen und uns auf das eigentliche Problem zu konzentrieren.

6. Positive Zukunftsplanung

Wenn wir unsere Zukunft positiv beeinflussen möchten, müssen wir uns von Vergangenem lösen. Im Zentrum steht die Frage: Was erwarten wir von der Zukunft? Alle bisherigen Erfahrungen, positiven Erlebnisse und auch Rückschläge sollten in die Entscheidung mit einbezogen werden, um ein möglichst realistisches und umsetzbares Ziel zu setzen. Nur wenn wir wirklich davon überzeugt sind, dass die Zukunft etwas Gutes für uns bereithält, können wir die Energie aufwenden, diese Zukunft in die Tat umzusetzen.

7. Netzwerkorientierung

Zwei Augen sehen gut, doch vier Augen sehen besser – der Austausch mit anderen Menschen hilft dabei, den eigenen Horizont zu erweitern und die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Wir sollten uns von Menschen, die uns nahestehen und deren Meinung wir schätzen, inspirieren lassen. Zudem wirken sich soziale Bindungen positiv auf unsere mentale Gesundheit aus und können Erkrankungen wie Burn-out vorbeugen.

Flexibel bleiben und auf den Körper hören

Zusammenfassend ist Resilienz somit nicht angeboren, sondern vielmehr individuell erlernbar. Grundsätzlich werden wir mit jeder Krise oder Herausforderung, die wir meistern, resilienter. Wir sind uns unserer Stärken und Schwächen bewusst. Aber es ist nicht nötig, dass Stresssituationen selbst durchlebt werden – wir können auch präventiv tätig werden und unser Leben auf eine gesunde Basis stellen. Indem wir Stressfaktoren reduzieren, unsere Ressourcen stärken und gute Beziehungen führen, können wir unsere mentale Gesundheit und damit auch Resilienz positiv beeinflussen.

Ein professionelles Coaching kann uns dabei helfen, das richtige Mindset zu entwickeln und unsere Erfolge dauerhaft zu festigen, damit Stress und psychische Belastungen auch in Zukunft nicht unseren Alltag bestimmen.

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