Führung ist kein Add-on: Warum Selbstführung der Anfang von echter Wirksamkeit ist

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„Heute wollte ich endlich mal führen. Aber ich habe wieder nur funktioniert.“ 

Wenn du gerade genickt hast, bist du nicht allein. Viele Unternehmer:innen und Führungskräfte stecken in einem Alltag, der ihnen kaum Raum zum Innehalten lässt. Entscheidungen müssen getroffen, Probleme gelöst, Krisen entschärft werden. Und irgendwo dazwischen liegt das, was eigentlich den Kern deiner Rolle ausmacht: echte Führung. 

Was passiert stattdessen? Führung wird zur Nebensache. Zum Add-on. Zu einem Punkt auf der Liste, der häufig nach hinten rutscht. Du nimmst dir vor, morgen mehr Zeit dafür zu haben – aber morgen sieht aus wie heute. Und übermorgen wahrscheinlich auch. 

Nur: Dieser Moment, in dem plötzlich alles ruhiger wird und du endlich Raum für Führung findest, kommt nicht von selbst. Deshalb braucht es einen anderen Blick – und konkrete Veränderungen. 

"Ich habe keine Zeit für Führung" ist kein Fakt. Es ist ein Alarmsignal.

Diesen Satz höre ich fast täglich in meinen Coachings: „Führung ist wichtig, klar. Aber ich muss gerade liefern.“ Das klingt zunächst nach einer nüchternen Priorisierung. Doch wenn wir genauer hinschauen, liegt darin oft ein ganz anderer Mechanismus: 

  • die Sorge, Kontrolle zu verlieren, wenn man Verantwortung abgibt, 
  • der unbewusste Reflex, Dinge lieber selbst zu erledigen, 
  • oder die alte Gewohnheit, sich über Effizienz und Problemlösung zu definieren. 

Führung wird dann zur Last, die man nur dann trägt, wenn noch Zeit bleibt. Doch in Wahrheit ist Führung keine Zusatzaufgabe. Führung ist deine Aufgabe. Ohne sie übernimmst du ständig operative Aufgaben, springst in Lücken und übernimmst Verantwortung, die eigentlich dein Team tragen sollte. Das ist weder nachhaltig noch wirksam. 

Wenn du immer wieder in denselben Mustern landest, lohnt es sich, genau da anzusetzen. Hier kommen drei Impulse, die dir helfen, wieder bewusst und mit mehr Selbstführung zu führen. 

Wenn du noch tiefer eintauchen willst, was hinter diesen Reaktionsmustern steckt: 
Wie emotionale Intelligenz deine Führungsstärke entscheidend beeinflusst 

Impuls 1: Führung ist kein Mehraufwand – sie spart dir Zeit und Energie

Viele Führungskräfte erleben Führung als zusätzlichen Stressfaktor: noch ein Gespräch, noch ein Check-in, noch mehr Verantwortung. Doch gute Führung ist keine Mehrarbeit – sie ist ein Hebel, der dich entlastet. 

Ein klares Erwartungsgespräch kann zehn Missverständnisse vermeiden. Ein ehrliches Feedback spart dir monatelanges Gärungswissen und Frust im Team. Ein strukturierter Check-in bringt Fokus, noch bevor Unklarheiten oder Konflikte entstehen. 

Natürlich wirkt Führung nicht immer sofort. Es gibt keine schnelle Belohnung, wie du sie vielleicht aus anderen Arbeitsbereichen kennst. Aber Führung zahlt sich aus – langfristig, leise und stabil. Sie spart dir nicht nur operative Zeit, sondern auch mentale Energie. Denn Klarheit reduziert Komplexität. 

Wenn du das nächste Mal denkst: „Dafür habe ich gerade keine Zeit“, frag dich stattdessen: „Was kostet es mich – und mein Team –, wenn ich es nicht tue?“ 

Übrigens: Auch körperliche Bewegung wirkt wie ein Booster für deine mentale Klarheit und Energie im Führungsalltag. Mehr dazu in meinem Blogartikel: Warum Bewegung deine Stressresilienz als Führungskraft stärkt.

Impuls 2: Plane Führung ein – sonst findet sie nicht statt

Führung braucht nicht nur Haltung, sondern auch Raum. Und Raum entsteht nicht zufällig, sondern durch bewusste Planung. Was in deinem Kalender keinen Platz hat, passiert nicht – so einfach ist das. 

Viele Führungskräfte nehmen sich vor, „mal wieder“ ein Feedbackgespräch zu führen oder „demnächst“ ein wichtiges Thema im Team zu klären. Doch sobald der operative Sog einsetzt, rutschen diese Dinge nach hinten. Und damit auch das, was eigentlich entscheidend für Motivation, Leistung und Teamkultur wäre. 

Deshalb: Mach Führung sichtbar – in deinem Kalender. Blocke dir regelmäßig Zeit für Einzelgespräche, Team-Check-ins und auch für deine eigene Führungsreflexion. Es müssen keine Stunden sein. Oft reichen schon 15 Minuten pro Woche, um aus Reaktion wieder bewusstes Handeln zu machen. 

Du willst diese neue Führungsroutine wirklich etablieren? Dann wirf einen Blick auf diese drei Hebel: Wie du neue Gewohnheiten nachhaltig in deinen Führungsalltag integrierst.

Impuls 3: Delegiere, bevor du dich selbst verlierst

„Ich mach das noch schnell selbst.“ Ein Satz, den du vielleicht öfter sagst, als dir lieb ist. Meist ist er gut gemeint – du willst Dinge am Laufen halten, deinen Mitarbeitenden nicht noch mehr aufbürden, selbst ein Vorbild sein. 

Aber: Wenn du immer wieder einspringst, sendest du eine klare Botschaft – und zwar die falsche. Du zeigst deinem Team unbewusst: „Ohne mich geht es nicht.“ Das hemmt Entwicklung, bremst Verantwortung und hält dich selbst in der operativen Schleife. 

Delegation ist kein Kontrollverlust. Im Gegenteil: Es ist der bewusste Schritt in Richtung Klarheit und Vertrauen. Wer delegiert, setzt ein Zeichen: Ich traue dir das zu. Ich lasse los, damit du wachsen kannst. Das ist echte Führung. 

Frage dich regelmäßig: Wo springe ich noch zu oft ein? Und was könnte ich loslassen, wenn ich wirklich führen will? 

Fazit: Du musst nicht alles umkrempeln. Aber du musst irgendwo anfangen.

Selbstführung ist kein Trend. Sie ist der Ursprung gesunder und wirksamer Führung. Denn wer sich selbst nicht führt, wird von äußeren Anforderungen getrieben – statt bewusst zu gestalten. 

Deshalb beginnt gute Führung genau hier: 

  • bei der Entscheidung, Führung nicht mehr als Nebensache zu behandeln, 
  • bei kleinen Ritualen und klaren Kalenderblöcken, 
  • bei der Bereitschaft, Verantwortung abzugeben, um echte Verantwortung zu übernehmen. 

Du willst tiefer einsteigen? Dann hör gern in die passende Podcastfolge rein: „Führung ist kein Add-on – 3 Impulse für mehr Selbstführung“.

Oder buch dir ein kostenfreies Gespräch – und wir schauen gemeinsam, wie du deine Führung wieder aktiv gestalten kannst. 

Denn Führung ist kein Add-on. Führung ist der Unterschied. 

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