Mental Load – die unsichtbare geistige Belastung

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Fühlst du dich an manchen Tagen auch einfach komplett ausgelaugt, obwohl du „nur“ deine Arbeit gemacht hast? Aber hast du dir auch schon einmal vor Augen geführt, was deine Arbeit eigentlich alles beinhaltet?

Wenn von „Mental Load“ die Rede ist, geht es zumeist um Frauen, die im Privatleben mit den ihnen zugeschrieben Aufgaben völlig überlastet sind, weil es eben mehr ist als „nur“.

Es ist nicht „nur“ das Kochen an sich, sondern eben auch die Planung, wann es was zu essen gibt, welche Zutaten dafür benötigt werden, welche davon bereits vorhanden sind und was gekauft werden muss, der Einkauf selber – und dann erst kommt das eigentliche Kochen.

Diese gesamte gedankliche Arbeit um die eigentliche Tätigkeit herum läuft unsichtbar ab – und ist doch entscheidend dafür, dass alles reibungslos funktioniert.

Auch im Berufsleben gibt es diese unsichtbar mentale Belastung, wenn du als Führungskraft stark eingebunden bist, und dich verpflichtet fühlst, an wirklich alles zu denken. Dabei kann diese Be-lastung sehr schnell zu einer Über-lastung werden.

Wie du feststellst, ob dein Mental Load zu hoch ist, warum du etwas dagegen tun solltest und welche ersten Schritte deine mentale Belastung reduzieren können, erfährst du in diesem Beitrag.

Mental Load im Businessbereich: So macht sich die Belastung bemerkbar

Mental Load ist im beruflichen Bereich viel öfter anzutreffen als dir vielleicht bewusst ist.

  • Natürlich gibt es in jedem Job Phasen, in denen in sehr kurzer Zeit sehr viele Aufgaben erledigt werden müssen. Doch ist das bei dir wirklich noch eine Phase? Oder vielleicht schon lange Dauerzustand?
  • Springst du permanent von einem Termin in den nächsten, ohne zwischendurch eine Pause einzulegen?
  • Denkst du dich in kürzester Zeit in die unterschiedlichen Themen der Meetings ein, ohne ein Thema gedanklich wirklich zum Abschluss bringen zu können?
  • Kümmerst du dich bei anstehenden Sitzungen um all die unsichtbaren Arbeiten (gemeinsamen Termin finden, Raum buchen & vorbereiten, technische Geräte, Unterlagen, Verpflegung u.ä. besorgen, Protokoll schreiben usw.)?
  • Erfährst du permanente Ablenkung, beispielsweise durch Kollegen, die etwas wissen wollen oder fachliche Unterstützung benötigen?
  • Bist du für deine Kollegen auch immer Ansprechpartner für Probleme, die nichts konkret mit der fachlichen Arbeit zu tun haben, und versuchst du immer, für eine gute Stimmung am Arbeitsplatz zu sorgen?
  • Stapeln sich die Aufgaben auf deinem Tisch und du hast den Eindruck, dass es einfach nie weniger wird?
  • Kommst du einfach nie zur Ruhe, sondern denkst auch in Pausenzeiten oder nach Feierabend permanent über das nach, was noch zu erledigen ist?
  • Und vielleicht bist du ja auch privat stark eingespannt und trägst die mentale Verantwortung dafür, dass die verschiedenen Abläufe in deiner Familie funktionieren.

Hast du eine oder mehrere Fragen mit „ja“ beantwortet? Dann kann es sein, dass auch dein Mental Load zu hoch ist. Und dass du dich, ohne dass es dir bewusst ist, aufreibst zwischen deinen verschiedenen Aufgaben.

Aus Be-Lastung wird Über-Lastung: Darum solltest du den Mental Load reduzieren

So normal Mental Load vielen Betroffenen im ersten Moment erscheint („Ich muss ja etwas leisten, um weiterzukommen!“), so ungesund ist er vor allem.

Denn du bist geistig nicht nur kurzfristig be-lastet, sondern konstant über-lastet. Und diese ständige Überlastung kann zu gesundheitlichen Problemen führen:

  • Weil du ständig unter Stress stehst, kannst du nie ganz abschalten. Du gibst deinem Körper und Geist keine Erholungspausen.
  • Die ersten Folgen davon können Vergesslichkeit, Gereiztheit oder auch chronische Erschöpfung sein – nicht einmal Schlaf ist erholsam.
  • Auch ein erhöhter Blutdruck sowie eine erhöhte Herzfrequenz können auftreten.
  • Wenn du nicht gegensteuerst, sind auch Migräne, Tinnitus, Magen- und Bauchschmerzen, aber auch Depression oder Burnout möglich.

Abgesehen von diesen gesundheitlichen Konsequenzen kann ein zu hoher Mental Load aber auch ganz konkrete Auswirkungen auf dein Berufsleben und deine Karriere haben. Wenn du ständig den Kopf mit To-Do´s voll hast, kannst du dich auf keine Aufgabe voll konzentrieren. Die zunehmende Erschöpfung hindert dich daran, dich weiterzuentwickeln – du hast einfach keine Kraft mehr für noch mehr Aufgaben und noch mehr Verantwortung. Zugleich können sich jedoch auch deine Mitarbeiter nicht weiterentwickeln, wenn stets alle Zuständigkeiten bei dir konzentriert sind.

Gedanklichen Stress sichtbar machen – so entkommst du der Mental-Load-Falle

Wenn du dir Gedanken darüber machst, ob du vielleicht zu viel Mental Load am Arbeitsplatz übernimmst, bist du schon auf einem guten Weg. Denn das ist der erste Schritt, um der mentalen Belastungsfalle zu entkommen.

  • Belastung anerkennen: Mach dir klar, dass du dir die Be- und Überlastung nicht einbildest – sie ist real. Gestehe zunächst dir selber ein, dass es für dich zu viel ist.
  • Aufgaben sichtbar machen: Mental Load ist unsichtbar – das solltest du ändern. Notiere alle Dinge, die in deinem Job anfallen. Nicht nur die großen Überaufgaben, sondern vor allem die kleinen Aufgaben, die im Umfeld anfallen.
  • Aufgaben besser verteilen: Gib Aufgaben oder besser: Verantwortlichkeiten ab. Einer im Team kümmert sich um die Veranstaltungsplanung, ein anderer übernimmt die regelmäßigen Statusupdates über das Projekt usw.
  • Loslassen lernen: Verabschiede dich von dem Gedanken, dass es nur gut oder perfekt wird, wenn du Aufgaben erfüllst, weil du „schneller“ oder „besser“ darin bist. Hab Vertrauen zu deinen Teammitgliedern.
  • Entspannung konkret einplanen: Nimm dir bewusst Zeit für dich. Zeit, in der du entspannen kannst. Fürs erste kann das beispielsweise die Mittagspause sein, die du abseits von deinem Arbeitsplatz und Kollegen nur für dich allein verbringst.
  • Grenzen setzen: Du kannst deine mentale Belastung auch reduzieren, indem du lernst, „Nein“ zu sagen. Gesunde Grenzen zu setzen ist wichtig, um deine individuellen Ressourcen zu schonen. Mehr dazu erfährst du in diesem Beitrag.
  • Hilfe suchen: Wenn es dir schwer fällt, Aufgaben zu delegieren, Verantwortung abzugeben oder auch einmal „Nein“ zu sagen, dann hol dir Unterstützung. Der Blick von außen durch einen Mentor oder einen Coach kann helfen, die Dinge in die richtige Perspektive zu setzen.

Du möchtest deinen Mental Load nachhaltig verringern und benötigst dabei Hilfe? Lass uns in einem unverbindlichen Kennenlerngespräch darüber sprechen – ich freue mich darauf, dich kennenzulernen!

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