Abschalten: Eine Notwendigkeit für Erholung und Leistungsfähigkeit  

Schlagwörter

Sommerzeit ist Urlaubzeit. Die Zeit des Jahres, auf die wir oft so sehnsüchtig warten. Die Tage werden länger, die Temperaturen steigen, und die Sehnsucht nach fernen Orten und entspannenden Momenten wird immer größer.

Doch während des Urlaubs fällt das wirkliche Abschalten oft schwerer als gedacht und vielleicht kennst du das auch: Die Stunden scheinen endlos zu sein. Die Verantwortlichkeiten bleiben zu Hause. Dennoch schaffst du es nicht, den Schalter für die ständige Anspannung tatsächlich umzulegen. Du kommst aus dem Urlaub zurück und statt fit und energiegeladen zu sein, bist du müde. Du bist sogar noch erschöpfter als vorher und entsprechend frustriert.

In unserer modernen Welt sind wir es gewohnt, rund um die Uhr beschäftigt zu sein. Die ständige Erreichbarkeit und die Fülle an Aufgaben lassen uns kaum zur Ruhe kommen – weder im Urlaub, noch im Alltag nach Feierabend. Doch dabei sollten wir nicht vergessen: Wir sind keine Maschinen, sondern vielschichtige Wesen, die Erholung brauchen, um auf lange Sicht leistungsfähig zu bleiben.

Dabei liegt der Schlüssel nicht nur darin, im Urlaub aufzutanken. Es geht auch um die Fähigkeit, im Alltag Momente der Erholung einzubauen. Das stärkt unsere langfristige Leistungsfähigkeit.

Warum das so wichtig ist, und wie du für dich die richtigen Voraussetzungen für Erholung schaffen kannst, erfährst du hier.

Darum sind Pausen so wichtig für Wohlbefinden und Performance

„Wer rastet, der rostet“. Dieser alte Spruch suggeriert, dass Inaktivität zu einem Verlust von Fähigkeiten und Leistungsfähigkeiten, zu einem Nachlassen der Performance führen können. Doch tatsächlich ist es so, dass unser Körper und Geist regelmäßige Auszeiten benötigen, um dauerhaft Spitzenleistungen bringen zu können. Die ständige Hektik und der Druck prägen unsere moderne Lebensweise. Jedoch führt dies oft dazu, dass wir das Gleichgewicht zwischen Arbeit und Erholung aus den Augen verlieren.

Studien zeigen, dass regelmäßige Erholung nicht nur unser Wohlbefinden fördert, sondern auch einen direkten Einfluss auf unsere kognitive Performance hat. Die Fähigkeit, sich bewusst Auszeiten zu gönnen, trägt dazu bei

  • Stress abzubauen
  • die Konzentration zu steigern und
  • kreative Denkprozesse zu fördern.

Wenn wir uns keine ausreichenden Ruhepausen gönnen, können sich hingegen negative Effekte bemerkbar machen.

  • Schlechte Schlafqualität: Wenn du auch abends und nachts gedanklich nicht loslassen kannst, leidet Deine Schlafqualität darunter. Dein Körper kann den im Laufe des Tages aufgebauten Stress nicht mehr abbauen.
  • Stressanfälligkeit: Wenn du dich gedanklich immer mit Themen beschäftigst, die dich belasten, ist das negativer Stress. Auf Dauer kann das zu einem Burn-Out führen.
  • Konzentrationsstörung: Fehlt dir die Erholung, leidet deine Leistungsfähigkeit. Du kannst dich schlechter konzentrieren, das Risiko für Fehler und Fehlentscheidungen steigt.
  • Emotionaler Stress: Auch deine Emotionen leiden unter der Dauerbelastung. Ohne dass du es willst, reagierst du in normalen Alltagssituationen gereizter, weniger motiviert und schnippischer.
  • Gesundheitliche Probleme: Nicht nur mental, sondern auch gesundheitlich wirkt sich der Stress aus. Dein Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, eine Schwächung des Immunsystems, Gewichtsschwankungen oder auch Schmerzen aufgrund von Muskelverspannungen steigt.

Erholung ermöglicht es unserem Körper, sich zu regenerieren, Stresshormone abzubauen und die Energiespeicher wieder aufzufüllen.

Langer Urlaub oder kurze Pause zum Abschalten? Mythen und Realitäten zur Erholungsdauer

Unser autonomes Nervensystem, bestehend aus dem sympathischen und parasympathischen System, spielt eine entscheidende Rolle bei der Erholung. Während der sympathische Teil für Aktivierung und Stressmodus verantwortlich ist, übernimmt der parasympathische Teil die Entspannung und Regeneration.

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen diesen beiden Systemen ist essenziell für unsere Fähigkeit zur Erholung. Daher sollten wir bewusst Pausen einlegen und Momente der Entspannung suchen, um unseren Körper und Geist optimal zu unterstützen. So verhindern wir, dass aus motivierendem Eu-Stress belastender Di-Stress wird.

Wie lang dabei die Pausen ausfallen sollen, darüber gehen die Meinungen auseinander. Manche meinen, für eine vollständige Erholung seien Pausen von mindestens 2 Wochen und mehr notwendig. Es gibt jedoch auch Wissenschaftler, die Pausen mit einer Dauer von drei bis fünf Tagen für genug erachten, um sich sowohl körperlich wie auch mental zu regenerieren. Dabei sind die individuellen Rahmenbedingungen wie Grad der Belastung, Art des Stresses oder individuelle Konstitution wichtig.

Entscheidend ist dabei, dass du die sogenannte Stress-Rest-Elastizität regelmäßig über das ganze Jahr trainierst. Denn wenn du das ganze Jahr Vollgas gibst, wirst du ein böses Erwachen erleben: Ohne Übung von heute auf morgen den Stress abzuschalten und sofort in die Entspannung zu kommen, funktioniert nicht. So wie eine Sprache regelmäßig gesprochen werden muss, muss auch Erholung geübt werden, um schneller umschalten zu können.

Nach Phasen intensiver Anpassung oder Stress ist es also wichtig, dass du dir immer wieder Erholungs- oder Entspannungsphasen einplanst – idealerweise mehrmals am Tag. Ein bewusster Rhythmus von Anspannung und Entspannung fördert deine langfristige Erholung, denn du baust gar nicht erst so viel Erschöpfung auf.

Einfach mal abschalten? Praktische Tipps für deine Erholung im Urlaub

Auf deinen Urlaub bereitest du dich ganz praktisch vor: du wählst dein Reiseziel aus, du planst Aktivitäten und packst deine Koffer. Und genauso kannst du dich auch auf die Erholung im Urlaub vorbereiten. Denn Erholung kommt nicht von selbst, wenn du gedanklich immer noch im Stress steckst. Nutze deine Gelegenheit, im Urlaub Körper und Geist wieder in Einklang zu bringen – mit meinen praktischen Tipps machst du den ersten Schritt.

 

  • Stress-Rest-Elastizität entwickeln: Um effektiv zwischen Stress- und Erholungsmodus wechseln zu können, ist es entscheidend, die Stress-Rest-Elastizität aufzubauen. Wie beim Muskeltraining solltest du diese Fähigkeit das ganze Jahr über gezielt trainieren, um eine flexiblere Reaktion auf Belastung und Entspannung zu ermöglichen. Ein Rhythmus von 90 bis 120 Minuten, begleitet von Mikropausen, unterstützt diesen Prozess.
  • Realistische Urlaubsgestaltung: Eine bewusste Planung des Urlaubs entsprechend der individuellen Bedürfnisse ist essenziell. Oftmals wollen wir im Urlaub einfach zu viel, nämlich alles. Deshalb überladen wir den Urlaub mit verschiedenen Aktivitäten und Zielen. Und das hindert uns dann wiederum an der Erholung. Realistische Zielsetzungen helfen uns dabei, den Urlaub als Erholungszeit optimal zu nutzen. Richte deine Aufmerksamkeit auf die gewünschten Resultate und stimme Deine Aktivitäten gezielt darauf ab – das wird wesentlich dazu beitragen, deinen Urlaub als wertvolle Erholungszeit zu nutzen.
  • Strukturierte Arbeitsplanung vor dem Urlaub: Verfolgt dich während des Urlaubs auch ständig der Gedanke, was wohl gerade auf der Arbeit an Aufgaben erledigt werden muss? Eine sorgfältige Vorbereitung vor dem Urlaub ermöglicht ein besseres Abschalten. Das Delegieren von Aufgaben und das Setzen klarer Prioritäten verhindern Stress während der Abwesenheit. Gezielte Zeitfenster für berufliche Aufgaben während des Urlaubs können ebenfalls die Entspannung fördern, indem sie klare Grenzen schaffen.
  • Mindset für Erholung entwickeln: Eine positive Einstellung zur Erholung ist entscheidend. Reflektiere und überdenke Gedankenmuster, die für dich Erholung mit Scham oder Ineffizienz verbinden. Entwickle ein gesundes Verständnis dafür, dass Erholung die Grundlage für langfristige Leistungsfähigkeit ist – das ermöglicht dir ein selbstbewusstes und produktives Abschalten.

Du möchtest aktiv lernen, wie du nicht nur im Urlaub, sondern auch im Alltag gezielt abschalten und dich erholen kannst? Lass uns gerne sprechen – ich freue mich auf deine Anfrage!

More To Explore

Nach oben